Der Bau einer Gitarre

Die Specs:
Korpus: Einteilig Mahagoni, handselektiert
Decke Droptop und Backtop Wild Maple
matching E-Fachdeckel, matching Batteriefachdeckel
Hals: Brazilian
Rosewood (Dalbergia Spruceana)
Griffbrett und Kopfplatteninlays
Inlays in Gold Mop und Perlmutt. Guitar of The Year 2013 und Part One in Gold Mop
Griffbrett Brazilian Rosewood, dunkelfarben, (Dalbergia Spruceana) Sidedots in Schwarz
Griffbrett
Bindings in Maple massiv, PU Rahmen aus Vogelaugenahorn
Häussle
Pickups Goldhardware. Locking Tuners LR Baggs Tune O Matic Brücke mit Piezopickups mit High End Piezo Preamp von Richter, externes Batteriefach
1x Monobuchse, Saitenführung: String-Throug-Body
Bünde 22 x 6150 Konstruktive Merkmale:
Kopfplatte Indian Summer mit Brazilan Rosewood Aufleimer
Verbindung Hals-Korpus: CNS System geleimt
Halsdicke:
I. Bund: 22mm; XII. Bund: 24,00 mm, Halsform: D/V Breite: 43 mm - 58 mm

Mensur: 625 mm

Ich hatte schon ein paar Jahre davon geträumt, einmal eine Gitarre bauen zu lassen, ein richtiges Instrument eben, mit ausgesuchten Hözern auf mich zugeschnittene Saitenlage, Halsform etc. zu haben. Siggi machte es möglich.

Diese Gothy 2013 hat ein anderes Shaping und ist unglaublich vielfältig im Klang. Die magnetischen Pickups sind in allen Stellungen mit dem Piezopickup mischbar, dadurch ergibt sich eine unglaubliche Soundvielfalt: von Flamenco, R&B, Funk, kräftige Blues und Rocksounds, alles ist möglich.
Die magnetischen Häussle PUs können über zwei Volume-Regler sehr feinfühlig gemischt werden, so dass auch bei verzerrten Sounds, ganz hinten noch ein Clearsound schimmern kann. Die Schaltung kann per 3-Wege-
Switch magnetisch, magnetisch und Piezo oder nur auf Piezo geschaltet werden. Mit dem Piezo allein kommt man auf wunderbare Akkustiksounds.

Das
Sustain hört gar nicht auf. Selbst unverstärkt hört man dies. Reverb, Sustainer sind fast nicht mehr nötig, ich benutze sie mit dieser Gitarre sehr sehr sparsam. Diese Gitarre über einen 1957 Vox AC 30 Heritage 50th anniversary fegt einfach alles weg.
Die Gothy ist sehr direkt, sie verzeiht nur wenige Fehler, da man hier wirklich alles hört. Selbst nicht eingespielt ist sie schon fantastisch im Klang gewesen.
Die Anschlagdynamik ist unglaublich und man kann sie daher auch sehr sehr sensibel spielen, da sie auf alles anspricht und weitergibt, selbst sehr winzige Bindings sind zu 100 Prozent da.
Über sechs Monate haben Siggi und ich diese Gitarre geplant, die Hölzer für Hals, Griffbrett, Korpus, etc. (aus Südamerika und Kalifornien) besprochen und ausgesucht (Siggi hat sich da wirklich Zeit genommen, mindestens drei Rückrufe kamen von ihm in der Woche, die Emails kann ich nicht zählen). Die Hardware, z.B. die Pickups haben wir sehr lange diskutiert, dann ausgesucht bevor die Gitarre in die Fertigung ging, anschliessend haben wir dann doch noch einmal die Seymour Duncans gegen die Häussle Pickups getauscht.
Das Shaping ist etwas anders als bei einer normalen Paula, weil ich keine normale Paula wollte. Das habe ich Siggi zugegebener Weise auf´s Auge gedrückt. Dieses Shaping hat den Vorteil, dass die Gitarre nicht seitlich vom Gitarrenständer rutscht, wenn einmal jemand unaufmerksam daran vorbeiläuft. Die Gitarre ist dadurch ausserdem unverwechselbar. Für mich insgesamt ein echtes Highlight.


Die Gitarre wurde auf der Musikmesse 2013 als Gitarre des Jahres 2013 in Frankfurt in Siggi Braun
Custom Shop
ausgestellt und ist demnächst auch auf Siggi´s Homepage in der Gallerie dort zu sehen.

Ich habe während der Planung, auch über eigene Recherchen, viel über Hölzer gelernt: zum Beispiel, warum heute keiner mehr eine Stradivari nachbauen kann. Dafür gibt es einen ganz einfachen Grund: das Holz dieser Geigen war damals während der kleinen Eiszeit in Europa sehr langsam und dicht gewachsen. Dieses Holz gibt es einfach nicht mehr. Durch dieses langsame Wachstum und die schlechte Ernährung ist das Holz damals sehr feinmaserig gewachsen. Daher klingen auch zwei identisch gebaute Gitarren immer unterschiedlich, da jedes Stück Holz einmalig auf der Welt ist.

Ich denke, nur wenige, die so eine Gitarre auch nur einmal in der Hand hatten, werden sich noch eine Gitarre vom Band kaufen. Sie ist für mich eine absolute Schönheit in Holz und Klang- eben ein absolutes Einzelstück. Es gibt Dinge, die sind nicht beschreibbar: diese Les Pitt ist so eine Gitarre. Dafür einen besonderen Dank an Euch Siggi und Roman.